«Wir wollen einen Dialog auf Augenhöhe»

Markus Wehrli, Kommunikation Staatskanzlei

«Wir wollen einen Dialog auf Augenhöhe»

Markus Wehrli, Kommunikation Staatskanzlei
Das neue Standortgespräch setzt auf Dialog – die einseitige Beurteilung durch die vorgesetzte Person ist überholt. Was steht dahinter? Fünf Fragen an Regierungsrat Marc Mächler.

Marc Mächler, weshalb brauchte es die Überarbeitung des Standortgesprächs?

Die Arbeitswelt hat sich seit der letzten Überarbeitung des Standortgespräches stark entwickelt und die Digi­talisierung sowie die Flexibilisierung der Arbeitswelt stellen hohe Anforderungen an die Führung. Zudem waren zahlreiche Führungspersonen und Mitarbei­tende mit den Inhalten des bisherigen Instruments unzufrieden. All dies führte Anfang 2021 zur Über­arbeitung und zur Digitalisierung des Prozesses.

 

Was sind die Vorteile der neuen Form?

Wichtig ist seine Entwicklungsorientierung. Der Ein­satz des Kompetenzmodells und die Selbsteinschät­zung der Mitarbeitenden ermöglichen beiden Seiten einen deutlich differenzierteren Austausch als bisher. Alle Beteiligten können den Dialog gemäss ihren Bedürfnissen führen und mitgestalten.

 

Die Leistung wird im Dialog bewertet: Wieso diese Mitsprache?

Das Einschätzen und Bewerten der Aufgabenerfüllung, Zielerreichung und erfolgsentscheidender Kompetenzen sind wichtige Bestandteile des Standort­gesprächs. Gleichzeitig fördert die unterschiedliche Betrachtung von Verhalten und Leistungserbrin­gung den Dialog auf Augenhöhe. Im Prozess zeigen sich so weitere Potenziale und Entwicklungsmöglich­keiten. Mitsprache bedeutet aber auch Einbezug. Wir müssen uns davon lösen, dass der Chef alles weiss und Anweisungen gibt. Mit dem Einbezug wird auch Verantwortung übertragen, das Fundament für vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit.

 

Gibt es auch Elemente, die auf Wunsch von Mitarbei­tenden überarbeitet wurden?

Ja, beispielsweise die Aufnahme der Selbsteinschät­zung. Der Input erfolgt aus einem der Entwicklungs­workshops heraus und wurde direkt umgesetzt.

 

Die Vorbereitung sowie das Gespräch selbst werden auch für die Mitarbeitenden anspruchsvoller. Was ist der Mehrwert?

Die Mitarbeitenden werden nicht mehr nur auf eine Gesamtnote reduziert. Sie setzen sich mit sich selbst, den Erwartungen an ihre Arbeitserfüllung und ihren Entwicklungspotenzialen auseinander.