Meine Devise lautet: «So viel Ballast wie möglich abwerfen.» Ich hänge nur an wenigen Dingen. Immer, wenn ich etwas Neues kaufe, muss etwas Altes gehen. Ich mag es luftig, leicht und aufgeräumt. Es fällt mir daher nicht schwer, mich von Sachen zu trennen. Das geht oft so einfach von der Hand, dass ich auch schon Dinge entsorgt habe, die ich später doch noch hätte brauchen können.

Ich bin eine gute Kundin bei der Entsorgungsfirma – man kennt mich dort schon beim Namen. Fast jede Woche entsorge ich etwas, sei es nun PET, Glas, Papier oder seien es alte Dinge. Es ist nicht so, dass ich wenig besitze. Aber ich mag es nicht, wenn etwas herumsteht, das nicht mehr gebraucht wird. Ähnlich ist es bei der Arbeit: Wenn ich einen aufgeräumten Arbeitsplatz habe, dann kann ich besser denken. Meine Familie versteht meinen Entsorgungsfimmel nicht immer. Meine Kinder sagen, wenn sie etwas nicht sofort finden: «Das hast du bestimmt wieder entsorgt.»

Ich habe die Angewohnheit, Zeitungsartikel, welche mich zum Nachdenken anregen, herauszureissen und hinter meinem Pult zwischenzulagern. In der letzten Sommerferienwoche habe ich mich dieser inzwischen recht stattlichen Stapel wieder einmal angenommen. Beim nochmaligen Lesen schienen mir dann die allermeisten Artikel doch nicht so bedeutsam wie angenommen und ich habe sie ohne Schmerzen entsorgt. Trennung geht also, dauert aber.
