Sind es tatsächlich schon über 12 Jahre seit ich das Amt für Wirtschaft verlassen habe? Es kommt mir definitiv nicht so vor, denn meine Tätigkeit als Geschäftsführerin, Partnerin und Beraterin bei der CSP, einem Beratungsunternehmen rund um die Themen Organisation und Informatik, ist enorm abwechslungsreich. So kann es gut sein, dass ich parallel in einem Industrieunternehmen eine IT-Strategie erarbeite, für eine kantonale Stelle eine Software evaluiere und ein Kantonsspital mehrere Jahre rund um die Themen Digitalisierung und Prozessoptimierung berate und begleite. Themen mitgestalten, Organisationen und Menschen vorwärtsbringen und Vorhaben schliesslich erfolgreich beenden – das macht mir Spass. Und das Tempo der technischen Entwicklungen macht die Arbeit spannender denn je. Nicht zuletzt sind es auch die Dankbarkeit und Wertschätzung der Kunden und Mitarbeitenden wert, immer wieder eine Extrameile zu gehen.
Ich bin sehr vielseitig interessiert und befasse mich gern und oft mit zukünftigen Möglichkeiten, innovativen Technologien oder neuen Geschäfts- oder Organisationsmodellen. Aktuell beschäftigt mich das Thema Selbstorganisation. Ich bin überzeugt, dass sich Organisationen vermehrt in diese Richtung bewegen müssen. Einerseits, um flexibel und agil auf neue Entwicklungen und Anforderungen auf dem Markt reagieren zu können. Und andererseits, um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben.
In der CSP haben wir ein eigenes Organisationsmodell – CSPstars – erarbeitet, welches natürlich auch von anderen Unternehmen übernommen werden kann («stars» steht für selbstorganisiert, teamorientiert, agil, resilient und smart). Ich bin überzeugt, dass so das individuelle Unternehmertum der Mitarbeitenden angesprochen wird und das Wissen und die Erfahrung aller Mitarbeiten den optimal genutzt werden können. Basis für die erfolgreiche Umstellung ist sicher auch die spezielle CSP-Kultur, die geprägt ist von gemeinsamen Werten und grossem Vertrauen. Jeder Mitarbeitende macht einen Unterschied. Auch darum wurde die CSP in diesem Jahr als «Best Workplace 2020» der Schweiz in der Kategorie Small ausgezeichnet.
Als Ausgleich zu meinem abwechslungsreichen und kundenorientierten Berufsalltag verbringe ich meine freie Zeit möglichst abseits der Menschenströme: beim Biken, Wandern, auf Skitouren oder auf einem Klettersteig. Die Zeit ganz vergessen kann ich aber seit jeher beim Zeichnen und Malen. Und natürlich geniesse ich auch ein feines Essen mit guten Freunden sehr. So tanke ich Energie, um auch die nächsten Jahre Neues zu gestalten.
Michèle Mégroz kam als junge Volkswirtschafterin ins Amt für Wirtschaft, wo sie in einer anspruchsvollen Schnittstelle zwischen verschiedenen Ämtern, den Regionalplanungs-gruppen und dem Bund für die Erarbeitung des Umsetzungsprogramms für die Neue Regionalpolitik (NRP) verantwortlich war. Besonders erinnere ich mich daran, dass wirklich gar keine Streitigkeiten zwischen den Akteuren Michèle Mégroz aus der Ruhe bringen konnten. Zielstrebig, besonnen, immer nur der Sache verpflichtet ging sie ihren Weg und hatte damit Erfolg. Ihre anschliessende tolle Karriere ist für mich keine Überraschung.
Nicolo Paganini, Nationalrat (CVP) und ehemaliger Leiter Amt für Wirtschaft