Kantonaler Führungsstab (KFS)
Seit Ende Januar bewältigt der KFS in massgeschneiderter Zusammensetzung das Ereignis mit dem “unsichtbaren Taktgeber” (dem Virus). Die Bewältigung der Pandemie forderte uns in vielerlei Dimensionen. So beispielsweise:
- Der Bundesrat steuert schweizweit die Ereignisbewältigung – die Kantone sind in vielen Bereichen umsetzende Instanz, oftmals mit sehr kurzer Vorlaufzeit;
- Phasen der ungeklärten Lage: Auch Fachspezialisten weltweit haben Schwierigkeiten, den Ereignisstand zu beurteilen und Prognosen abzugeben. Dies ist bei Naturgefahrenereignissen einfacher;
- das Hauptereignis dauerte über mehrere Wochen an, schränkte die Tätigkeit aller Bereiche, auch der Kantonsverwaltung, massiv ein und beanspruchte alle physisch wie psychisch.
Diverse Vorbereitungen konnten genutzt werden, Neues musste entwickelt werden – eine erste Auswertung ist gemacht und liefert eine wichtige Grundlage für die weitere Aufgabenerfüllung des KFS.
Daniel Sturzenegger, Amt für Militär und Zivilschutz, Kantonaler Führungsstab
AWA-Infoline
Für uns Mitarbeitende im AWA war die Mithilfe bei der Corona-Hotline fordernd und wertvoll zugleich: Ungefiltert bekamen wir einen Eindruck davon, was die angeordneten Schliessungen des Bundesrates für eine betroffene Blumenhändlerin oder einen Beizer bedeuteten. Nebst einfachen Hilfestellungen beim Ausfüllen der Kurzarbeits-Voranmeldung reichte das Spektrum einer Schicht vom leeren Kühlschrank bei Personen, denen das Geld fehlte, über einfache arbeitsrechtliche Auskünfte bis hin zur Diskussion von praktischen Ansätzen, wie man Kunden und Angestellte im Betrieb schützen könnte, ohne den eigenen Laden ganz schliessen zu müssen. Alles dafür, um doch noch etwas Umsatz zu machen. Dass viele dieser Ideen heute zum Standard der betrieblichen Schutzkonzepte gehören, die über einen Monat später obligatorisch geworden sind, steht sinnbildlich für den Einfallsreichtum und Kampfgeist der Gewerbetreibenden.
Adrian Schumacher, Amt für Wirtschaft und Arbeit
Kantonsarztamt
Anfang Jahr hatte ich mich für eine erste Einführung in die Stabsarbeit angemeldet, um in einem Ernstfall zu wissen, was meine Rolle sein wird. Der Ernstfall Coronavirus-Pandemie trat jedoch vorher ein und somit auch meine Mitarbeit im Kantonalen Führungsstab (KFS).
Den Influenza-Pandemieplan hatte ich vor längerer Zeit durchgelesen und wusste, dass eine erfolgreiche Bewältigung von einer guten Zusammenarbeit zwischen vielen verschiedenen Stellen abhängt. Da ich gut mit allen zusammenarbeiten kann, sollte dies kein Problem darstellen. Das Spannende, Lehrreiche und auch Herausfordernde in dieser Pandemiezeit war also das Kennenlernen der verschiedenen Arbeitsweisen und das Funktionieren des KFS. So erhielt ich eine “Learning by Doing”-Einführung in die Stabsarbeit durch wunderbare Personen.
Karen Peier, stv. Leiterin Kantonsarztamt
Strafanstalt Saxerriet
Obwohl im Strafvollzug das Krisenmanagement zum Alltag gehört, empfanden wir die ausserordentliche Situation in der Anfangsphase als fast schon surreal. Unser bislang theoretischer Pandemieplan gab uns einen wertvollen Leitfaden, um die umfangreichen Schutz- und Vorsichtsmassnahmen speditiv umzusetzen. Mit der Sistierung von sämtlichen Besuchen und Öffnungen für Insassen mussten wir auf zwei wesentliche Gestaltungsprinzipien des offenen Vollzugs verzichten. Alternativ führten wir die Möglichkeit der Videotelefonie ein, was äusserst geschätzt und rege genutzt wurde. Da sich das Vollzugsgeschäft nur bedingt für Homeoffice eignet, wurden sämtliche Betriebsabläufe überprüft, um die Vorgaben des Amtes für Justizvollzug und die Vorschriften des BAG umzusetzen. Mit der nötigen Portion Glück ist es uns bisher gelungen, das Virus von unserer Vollzugsinstitution fernzuhalten.
Stephan Walser, Anstaltsverwalter und Pandemieverantwortlicher Strafanstalt Saxerriet
Amt für Soziales
Die Vision des Departementes des Innern lautet «ein sicheres Fundament schaffen, gesellschaftliche Perspektiven eröffnen». Die St.Galler Zeichnerin Corinne Bromundt stellt diese Vision in einer Zeichnung als Maschine dar, die elefantische Standfestigkeit beweist, auf deren Buckel es aber bunt blüht. Am Anfang der Coronakrise – die im Bildnis wohl als Mäuschen dargestellt werden müsste, die den Elefanten in Angst und Schrecken versetzt – waren wir als Amt für Soziales bemüht, diesen Elefanten auf allen Vieren zu halten und somit das Fundament unserer Gesellschaft zu sichern. Dies bedeutete zum Beispiel, Besuchsregelungen für Alters- und Pflegeheime zu prüfen oder die Finanzierung von Kitas zu sichern. Nun erhoffen wir uns, wie wahrscheinlich viele Stellen im Kanton, dass sich die Lage normalisiert und wir uns auch wieder den blühenden Blumen auf unserem Buckel widmen können.
Armando Bertozzi, Stabsmitarbeiter Amt für Soziales