Die Arbeitslosenversicherung und die kantonale Arbeitslosenkasse im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) sind sturmerprobt. Die Einführung der Corona-Notverordnung durch den Bundesrat hatte jedoch einen regelrechten Dammbruch zur Folge: Per Ende Mai 2020 stieg die Zahl der Kurzarbeitsgesuche im Kanton St.Gallen auf über 9’100, davon waren rund 103’000 Arbeitnehmende betroffen. Ende Januar waren es noch 21 Betriebe mit rund 1’000 Mitarbeitenden gewesen. Damit sämtliche Gesuchsteller möglichst schnell an ihr Geld kamen, wurden sowohl im Rechtsdienst der Arbeitslosenversicherung (ALV) als auch in der kantonalen Arbeitslosenkasse die betrieblichen Abläufe kurzfristig überarbeitet. So stockte der Rechtsdienst ALV das Team zur Bearbeitung der Kurzarbeits-Voranmeldungen von einer auf 30 Personen auf. Einerseits zählte das Team auf die Unterstützung von AWA-Mitarbeitenden und anderseits auf die Mithilfe von Personen aus anderen Ämtern sowie von befristet angestellten Personen. Die Mitarbeitenden der «Kurzarbeit-Fabbrik» behandelten in einem ersten Schritt Kurzarbeitsentschädigungen von Firmen, die aufgrund der Verfügung des Bundesrats ihren Betrieb ganz schliessen mussten, prioritär. Komplexere Fälle mussten vertieft abgeklärt werden. In der Zwischenzeit konnte das Team wieder stark reduziert werden.
Grossartige Unterstützung aus der Verwaltung
Auch bei der kantonalen Arbeitslosenkasse, welche die Auszahlungen vornimmt, herrschte Hochbetrieb. Normalerweise kümmern sich zwei Mitarbeitende um die Auszahlung der Kurzarbeitsentschädigung. Seit Anfang April 2020 sind jedoch rund 20 Personen tätig, welche die Gesuche triagieren sowie die Leistungen prüfen und auszahlen. Grosser Dank gebührt an dieser Stelle den Abteilungen der kantonalen Verwaltung und den Arbeitgebern, die kurzfristig Personal zur Verfügung stellten.
Die Leistungsbilanz der «Kurzarbeit-Fabrik» ist beeindruckend: Die Arbeitslosenkasse des Kantons St.Gallen hat von Anfang April bis Ende Mai 2020 rund 54 Millionen Franken an Kurzarbeitsentschädigung an rund 5’000 Betriebe ausbezahlt. In dieser Zeit wurden gesamthaft rund 8’400 Abrechnungsgesuche bearbeitet.