«Ich bin entscheidungsfreudig»

Text: Dana Balmer, Kommunikation Staatskanzlei, Foto: Thomas Hary

Pfalzbrief 2022 03 Katharina Schenk 0001
Katharina Schenk ist 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Gesundheitsdepartement gestossen. Jetzt ist sie als Nachfolgerin von Danuta Zemp bereits Kantonsärztin.

Katharina Schenk, Sie haben in Zürich Humanmedizin studiert. Was motivierte Sie dazu?

Der Mensch. Er fasziniert mich. Durch das Medi­zinstudium wollte ich erfahren, wie der Mensch funktioniert, was ihn krank macht, wie er gesund wird und ich ihn dabei begleiten kann. Diese Faszi­nation hält bis heute an.

Mussten Sie lange überlegen, sich um die frei gewordene Stelle als Kantonsärztin zu bewerben?

Jein. Als ich erfuhr, dass Danuta Zemp gekündigt hat, kam mir der Gedanke zwar relativ schnell. Ich musste aber zuerst mit meiner Familie Rück­sprache halten. Deren positive Reaktion sowie bestärkende Worte aus meinem Team bewegten mich schliesslich zu diesem Schritt.

Worauf freuen Sie sich?

Auf die noch intensivere Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsdeparte­ment. Und ich freue mich auf den engen Austausch mit den Mitarbeitenden der anderen Departemente. Besonders am Herz liegt mir die psychiatrische Versorgung für Jugendliche und junge Erwachsene. Gerade in der letzten Zeit hat sich die Situation zugespitzt und ist in den Blick der Öffentlichkeit gedrungen. Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass es den jungen Menschen bessergeht, freut mich das. Als Mutter von drei Töchtern in die­sem Alter umso mehr. Ich freue mich ebenfalls auf die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz. Hier gilt es, die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie einfliessen zu lassen. Das gilt insbesondere bei der Bewältigung eines möglichen Energiemangels.

«Als Kantonsärztin ist man oft exponiert.»

… und worauf freuen Sie sich weniger?

Als Kantonsärztin ist man exponiert. Man kann es in dieser Rolle oft nicht allen recht machen, selbst wenn man versucht, sämtliche Betroffenen so eng wie möglich einzubinden. Es bläst einem also regel­mässig ein kalter Wind um die Ohren.

 

Die CoronaSituation könnte sich wieder verschlech­tern. Wie sehen Sie das?

Das lässt sich nur schwer voraussagen. Wir haben zum Glück keinerlei Hinweise, dass es wieder zu einer Überlastung der Spitäler kommen könnte. Aber wir sind vorbereitet, falls eine weitere Welle kommt und das Gesundheitssystem auf die Probe stellt. Das beruhigt mich.

Können Sie gut mit Krisensituationen umgehen?

Ob ich einer Krise gewachsen bin, das wird sich weisen. Ich nehme allerdings einige Erfahrung aus der Corona-Pandemie mit. Zum Glück habe ich ein gutes Team, welches mich stärkt. Und ich weiss, dass ich ein entscheidungsfreudiger Mensch bin. Das ist gerade in Krisenzeiten essenziell. Denn wartet man zu lange, ist die Krise meistens schon drei Stadien weiter.

Ganz generell: Wie kommt man gesund durch den Winter?

Ich kann keine Empfehlungen für bestimmte Haus­mittelchen abgeben. Was ich dazu aber sagen kann: Eine gute Stressbewältigung fördert das Wohlbefin­den. Ich lege allen ans Herz, Momente zu schaffen, in welchen man entschleunigen kann. Es ist neben­sächlich, was man in dieser Zeit konkret macht. Bei mir kann das beispielsweise die Zugfahrt nach Hause sein. Hauptsache ist, dass man sich zwischendurch entspannt.

Was machen Sie, wenn Sie nicht im Büro anzutreffen sind?

Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie, gehe aber auch sehr gerne in den Wald. Ich liebe es, Pilze zu su­chen, aber nur schon durch den Wald laufen bedeutet für mich Erholung pur. Glücklicherweise wohnen wir in Waldesnähe.