«Diese Kampagne ist sehr wichtig»

Die Rückenwind-Kampagne und der neue Wertekompass wollen uns vorwärtsbringen. «Ein Effort zur richtigen Zeit», sagt Regierungsrat Marc Mächler

Karin Wittmer, stv. Generalsekretärin Finanzdepartement

«Diese Kampagne ist sehr wichtig»

Die Rückenwind-Kampagne und der neue Wertekompass wollen uns vorwärtsbringen. «Ein Effort zur richtigen Zeit», sagt Regierungsrat Marc Mächler

Karin Wittmer, stv. Generalsekretärin Finanzdepartement

Marc, welche Reaktionen hattest du auf die Einführung der Du-Kultur in der Verwaltung? Wirst du jetzt geduzt?

Es gab verschiedenste Situationen und alle waren positiv. Ein witziges Beispiel: Ich sehe im Zug ab Uzwil oft einen Mitarbeitenden aus dem Bildungsdepartement. Bisher haben wir uns bei unseren Treffen immer gesiezt. Nach der Ankündigung der Du-Kultur hat mein Gegenüber mich direkt angesprochen: «Ach, ab heute können wir uns offenbar duzen, oder?». Ich stimmte ihm natürlich sofort zu und fand seine Herangehensweise sehr angenehm! Das Ansprechen ist mit der Ankündigung des Du noch unkomplizierter geworden.

Gab es auch kritische Rückmeldungen?

Im Vorfeld habe ich von Einzelnen gehört, dass sie es nicht begrüssten. Im Nachgang zur Einführung ist mir jedoch nichts bekannt.

Welchen Stellenwert hat für dich die Rückenwind-Kampagne? 

Die öffentliche Hand steht derzeit vor sehr vielen Herausforderungen. Viele kantonale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind darum in ganz unterschiedlicher Weise von Transformationsprojekten betroffen. Ich sehe die Chancen dieses Veränderungsdruckes und selbstverständlich möchte ich, dass alle unsere Projekte erfolgreich sein werden. Damit sie Erfolg haben, müssen sie aber von den Menschen mitgetragen werden. Ich bin der Ansicht, dass die Kommunikation ein zentraler Schlüsselfaktor für den Erfolg ist. Die Rückenwind-Kampagne will genau dies erreichen. Die Mitarbeitenden sollen wissen, welche Ziele die Veränderungen haben und was sie für sie bedeuten. Rückenwind will zudem aufzeigen, wie wir die Mitarbeitenden in der Veränderung begleiten und befähigen wollen. Die Kampagne soll unsere Mitarbeitenden in der Transformation stärken, sie hat für mich somit einen hohen Stellenwert.

Hattest du schon Reaktionen von Mitarbeitenden auf
Rückenwind?

Ich stelle fest, dass mir der Begriff Rückenwind seit der Lancierung des Projekts überall über den Weg läuft. Vor allem wenn es darum geht, Neuerungen voranzutreiben, höre ich immer wieder, wie wichtig es sei, dass wir die Menschen mit ins Boot nehmen. Die nautischen Sprachelemente scheinen derzeit die Projektlandschaft geradezu zu kapern. Aus der Kombination von Rückenwind und dem bereits lancierten Wertekompass entstanden zudem einige neue Ideen, wie man Transformations- und Change-Projekte voranbringen kann. All dies zeigt mir, dass viele von uns den Rückenwind proaktiv suchen.

Wieso kommt der Rückenwind gerade jetzt?

Mich freut es, dass wir die Rückenwind-Kampagne rechtzeitig für die Lancierung der neuen HR-Strategie und die Einführung des neuen Arbeitsplatzes aufgleisen konnten. Mit der Einführung des Wertekompasses und dem Start des Projekts DRIVE wird jetzt nämlich das wichtige Zusammenspiel der Bereiche «Mensch & Organisation» und «Infrastruktur & Technik» direkt spürbar. Wir wollen mit der Einführung der neuen Microsoft Apps wie etwa MS Teams und M365 in der ganzen Verwaltung nicht einfach nur eine nächste Tool-Generation freischalten. Wir
wollen die Chance nutzen, unsere Arbeitsweisen neu zu gestalten. Ich weiss, wir arbeiten durchaus schon gut zusammen. Wir wollen unser bestehendes Potenzial aber noch besser abrufen können und noch stärker über unsere Bereichsgrenzen hinweg zusammenarbeiten können. Der Wertekompass ist uns hierfür ein wichtiges Fundament. Bereits seine partizipative Ausarbeitung zeigte eindrücklich: Unsere Mitarbeitenden wollen sich einbringen, sie wollen ihr Wissen teilen und sie wollen voneinander lernen.

Wir wollen die Chance nutzen, unsere Arbeitsweisen neu zu gestalten.

Wie bewältigst du persönlich diese anspruchsvolle Zeit?

Optimale Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn wir uns generell mit einer offenen Haltung begegnen. Dabei sind kritische Inputs durchaus erwünscht. Wir sollten uns aber nicht zu lange gegenseitig auf den Füssen stehen. Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass wir in der Kantonsverwaltung sehr viele ausserordentliche Herausforderungen bewältigen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen die Möglichkeiten des Wandels sehen und nicht zu viel Energie dafür investieren, diesen zu verhindern. Letztlich ist dies Energieverschwendung. Wir verwenden unsere gemeinsamen Kräfte besser in die proaktive Gestaltung unserer Zukunft. Der persönliche Austausch mit den Menschen und das tagtägliche Ringen nach gemeinsamen Lösungen bereitet mir grosse Freude.

Am Kadertag konnten sich die Teilnehmenden einen der Hauptbegriffe des Wertekompasses an die Jacke oder das Hemd heften – welchen Wert hast du gewählt?

Auch wenn mir alle vier Hauptwerte wichtig sind, als Finanzchef liegt mir die Ergebnisorientierung besonders am Herzen. Ich will mich dafür einsetzen, dass der Mitteleinsatz im Kanton effizient und effektiv ist.