Mein Weg in die Lehre beim Gesundheitsdepartement hatte einige Kurven. Ich habe zwar mit 16 Jahren die Sekundarschule abgeschlossen. Die Lehre beim Kanton begann ich aber erst zwei Jahre später. Das kam so:
Nach der Sekundarschule trat ich die Fachmittelschule (FMS) Fachrichtung Gesundheit in St.Gallen an. Sechs Monate später flog ich raus. Es war Februar 2020. Ich wusste nicht, wie es weitergehen soll. Was ich sicher wusste: keine FMS mehr. So blieb mir nur noch eines: eine Lehrstelle finden. Das war für mich zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar, da ich mir immer gesagt hatte, ich will keine Lehre machen, sondern weiter zur Schule gehen.
Corona machte mir einen dicken Strich durch die Rechnung.
Ich fing an, mich als Kauffrau EFZ zu bewerben, die Branche war egal. Leider waren für August 2020 nur noch wenige Lehrstellen offen. Auch nach mehreren Vorstellungsgesprächen konnte ich nichts finden. So musste ich mich auf das folgende Jahr bewerben. Eines Tages fand ich in der Zeitung ein Inserat «Lehrstellen beim Kanton». Als ich «Gesundheitsdepartement» las, fühlte ich mich sofort angesprochen.
Ich bekam eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und eine Woche später die Zusage. Damit ich das Jahr nicht zu Hause verbringen musste, fing ich dann ein Praktikum an: vom Oktober 2020 bis März 2021 in einem Restaurant in St.Gallen. Meine erste Berufserfahrung – doch dann machte mir Corona einen dicken Strich durch die Rechnung. Drei Monate konnte ich zu 100 Prozent arbeiten, danach war Kurzarbeit angesagt. Nach diesem Praktikum verbrachte ich einen Sprachaufenthalt in Montpellier, und zwar von April 2021 bis Juni 2021. Ich wollte mein Französisch verbessern, damit ich für die Berufsschule gerüstet bin.
Im August 2021 trat ich dann meine dreijährige Lehre als Kauffrau EFZ an. Der Sprachaufenthalt hatte sich gelohnt. Meine Schulnoten waren nach sechs Monaten so gut wie nie zuvor. Und sie motivierten mich schliesslich auch, die Berufsmatura anzugehen.
