Was macht eigentlich …

... Gabriela Küpfer, ehemalige Leiterin des Amtes für Bürgerrecht und Zivilstand?

Was Macht Eigentlich Kuepfer Schloss Waldegg

Während viereinhalb Jahren war ich als Amtsleiterin des Amtes für Bürgerrecht und Zivilstand im Kanton St. Gallen für Einbürgerungen, Namensänderungen, Adoptionen und das Zivilstandswesen zuständig. Das Einbürgerungswesen kannte ich aus meiner früheren Zeit im Departement des Innern, als ich im Nachgang zum Erlass der neuen Kantonsverfassung für deren Umsetzung auf Gesetzesstufe verantwortlich war. Die Revision des Bürgerrechtsgesetzes und die Informationsveranstaltungen für die Gemeindebehörden in Gossau, Buchs und Rapperswil-Jona bleiben mir in bester Erinnerung. Sie waren dank der Mitwirkung meiner Stellvertreterin und des Abteilungsleiters sehr erfolgreich. 

Im Bereich des Zivilstandswesens und der Adoptionen bekam ich Einblick in Schicksale und erstaunliche Begebenheiten, die sich im Ausland ereigneten. Interkantonale Zusammenarbeit ermöglichte Synergien im Bereich des Bundesrechtsvollzugs. Ich schätzte das unkomplizierte, kollegiale Wirken über die Departementsgrenzen hinweg sowie die hohe Professionalität vieler Stellen, insbesondere auch der Staatskanzlei und des Personalamtes.

Selbst während Corona haben wir zusammengehalten, die Arbeit effizient bewältigt und dabei den Humor nicht verloren

Im Frühling 2019, kurz vor Vollendung meines 25. Dienstjahres beim Kanton St.Gallen, wollte ich etwas Neues angehen, eine vielfältigere Aufgabe mit mehr Gestaltungsspielraum. Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat mich per 1. September 2019 zur Departementssekretärin (Generalsekretärin) im Departement für Bildung und Kultur (DBK) gewählt.

Zum DBK gehören auch der Sport, das Stipendien- und das Kirchenwesen. Ich traf dort auf ein gutes Team. Selbst während Corona haben wir zusammengehalten, die Arbeit effizient bewältigt und dabei den Humor nicht verloren. Das war keine Selbstverständlichkeit, zumal in der Bildung, namentlich im Schulbetrieb (Stichwort Maskenpflicht) und in der Kultur (Stichwort Covid-Entschädigungszahlungen) grosse Herausforderungen zu bewältigen waren. Meine langjährige Verwaltungs- und Führungserfahrung sowie das juristische Wissen erleichterten mir die Arbeit. Auf Wanderungen in den Bergen fand und finde ich meinen Ausgleich.

Was Macht Eigentlich Gabriela Kuepfer Wandern Arosa

Die aktuelle Verwaltung unterscheidet sich betreffend Strukturen und Abläufen wesentlich von der St.Galler Staatsverwaltung. So lernte ich öffentliche (!) Regierungsratssitzungen und das parlamentarische Verordnungsveto kennen. Den Departementsvorsteher zu beraten und dabei auch die Geschäfte der anderen Departemente zu begutachten, bildet einen wichtigen Teil meines Aufgabenfeldes. Die Mitwirkung in interkantonalen Gremien erweitert den Horizont und gibt manche Inputs, «wie man es auch machen könnte». Letztes Jahr bezog das Departement den «Rosengarten», ein zu einem Verwaltungsgebäude umgebautes Schulhaus. Wir arbeiten in «neuen Arbeitswelten», das heisst, die meisten Mitarbeitenden teilen ihre Arbeitsplätze. Mein Lieblingsort in Solothurn ist das wunderschöne Schloss Waldegg, das von einem bezaubernden Garten umgeben ist. Hier Sitzungen und Anlässe durchführen zu dürfen, ist ein Privileg.

Im Herbst 2021 sind mein Partner und ich an den Jurasüdfuss umgezogen. Die Freizeit verbringen wir oft in St.Gallen, wo ich eine kleine «Ferienwohnung» gemietet habe. Sie ermöglicht es uns, öfters heimzukehren, um Familie und Freunde zu treffen. Meine Tochter hat diesen Frühling ihr Studium an der HSG mit dem Master in International Law abgeschlossen. Auch wenn wir uns nicht regelmässig sehen, pflegen wir einen sehr guten Kontakt und unternehmen zuweilen gemeinsam eine Reise.