Neugestaltung Pfalzbrief

Fünf Fragen und Antworten zum neuen Pfalzbrief

Text: Sabrina Rohner, Mitarbeiterin Kommunikation, Staatskanzlei und Leiterin Pfalzbrief-Redaktionskommission
Foto: Christian Merz

Neugestaltung Pfalzbrief

Fünf Fragen und Antworten zum neuen Pfalzbrief

Text: Sabrina Rohner, Mitarbeiterin Kommunikation, Staatskanzlei und Leiterin Pfalzbrief-Redaktionskommission
Foto: Christian Merz

Warum wurde der Pfalzbrief überarbeitet?

Das letzte Facelifting verpassten wir dem Pfalzbrief vor neun Jahren. Jetzt war es an der Zeit, die Gestaltung und den Inhalt den aktuellen Lesegewohnheiten und dem Zeitgeist anzupassen, damit die Mitarbeitenden den Pfalzbrief als modernes Magazin erkennen. Grafisch werden wir farbiger und luftiger. Mit unterschiedlichen Textformen und einer abwechslungsreichen Gestaltung wird der Pfalzbrief lebendiger. Inhaltlich möchten wir noch relevanter und kritischer sein, das heisst näher an die Mitarbeitenden ran, wissen und benennen, was sie in ihrem Arbeitsumfeld bewegt. Wir haben deshalb zum Beispiel die Rubrik «Das letzte Wort» eingefügt: Lernende aus der Kantonsverwaltung erhalten hier die Gelegenheit, zu einem frei gewählten Thema ihre Meinung kundzutun.

Was läuft online?

Auf pfalzbrief.ch können die Mitarbeitenden alle Rubriken und Hintergrundgeschichten als Online-Magazin lesen. Einige wenige Infos bleiben der Printversion vorbehalten. Das PDF des gesamten Pfalzbriefs können die Mitarbeitenden weiterhin auf der Publikationsplattform anschauen. Der digitale Pfalzbrief ist eine Ergänzung zum Printprodukt, um online besser mit den Mitarbeitenden zu interagieren. Zudem wollen wir multimediale Beiträge wie Fotos, Videos oder Grafiken stärker nutzen, um Inhalte zu vermitteln.

Wie lief der Relaunch ab?

Wir haben zuerst die Leserschaft befragt. Aufgrund der Rückmeldungen und eigenen Vorstellungen haben wir die Überarbeitung des Pfalzbriefs geplant. Wir haben fünf Agenturen eingeladen, ihr Konzept vorzustellen. Es gab viele tolle Ideen. Am meisten überzeugt hat uns das Duo Cavelti/Kernbrand. Sie haben es verstanden, unsere Ideen aufzunehmen und gleichzeitig eine eigene Handschrift zu entwickeln. Wir haben dann zusammen mit der Agentur am Pfalzbrief geschliffen, bis er unseren Erwartungen gerecht wurde.

Wie werden die Themen im neuen Pfalzbrief ausgewählt?

Wir wählen auch in Zukunft ein Schwerpunktthema aus, das für die Mitarbeitenden relevant ist. Das Schwerpunktthema möchten wir aber – anders als bisher – stärker mit konkreten Geschichten vermitteln. Ebenso wählen wir neu die Hauptgeschichte aus, die schliesslich auch die Titelseite prägt. Inhaltlich fragen wir uns bei der Themenauswahl noch stärker: Wie betrifft dies die Mitarbeitenden? Wieso sollen sie diese Geschichte lesen? Deshalb stellen wir die Personen noch stärker in den Fokus. In Zukunft möchten wir zudem auch politische Prozesse vermehrt thematisieren. Dies haben sich viele Leserinnen und Leser in der Umfrage gewünscht.

Kann ich mich einbringen?

Ja, unbedingt! Wir sind neu erreichbar über die E-Mail-Adresse pfalzbrief@sg.ch. Hier können sich Mitarbeitende zu Artikeln äussern und Vorschläge oder Fragen einreichen. Natürlich interessiert uns auch, wie der neue Pfalzbrief ankommt. Wir werden alle E-Mails vertraulich behandeln.

Claudio Cavelti, Geschäftsführer der Cavelti AG

Ihr habt bei der Ausschreibung der Neugestaltung des Pfalzbriefs teilgenommen. Welche Ideen und Vorstellungen haben die Neugestaltung geprägt?

Die Neugestaltung des Pfalzbriefs steht unter dem Motto «Vielfalt». Die Gestaltung wurde so konzipiert, dass sie die Vielfalt der Aufgaben, Herausforderungen und vor allem der Pfalzbrief-Leserinnen und -Leser selbst widerspiegelt. Die Personalzeitschrift soll die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Kanton als Arbeitgeber fördern.

Welches sind die Herausforderungen, eine Personalzeitschrift im 21. Jahrhundert zu gestalten und zu drucken?

Personalzeitschriften sind sehr individuell und haben je nach Arbeitgeber ganz verschiedene Ausprägungen und Ansprüche. Hinzu kommt, dass wir uns heutzutage weniger Zeit nehmen, um Informationen zu lesen. Somit muss die Gestaltung den Leser zielgerichtet führen und Informationen möglichst gebündelt und übersichtlich darstellen.

In der Umfrage des Pfalzbriefs tauchte der vielfache Wunsch auf, den Pfalzbrief weiterhin gedruckt zu erhalten. Doch oft hört man, Print sei nicht mehr zeitgemäss. Wie geht ihr mit diesem Widerspruch um?

Print durchläuft zurzeit einen Wandel und muss sich selbst neu erfinden. Eine gedruckte Zeitschrift hat heute wie in Zukunft aber durchaus seine Berechtigung. Print steht für Qualität und Glaubwürdigkeit. Zudem ist der Leser bei einer Printausgabe weniger schnell abgelenkt und schenkt dem Inhalt die volle Aufmerksamkeit. Die zwei Medien (Print und Digital) sollten sich nicht konkurrenzieren, sondern auf ihre Stärken fokussieren und sich somit ergänzen.

Alexander Raschle, Gestalter bei Kernbrand

Die Agentur Kernbrand hat den Pfalzbrief neu designt. Welches war die Knacknuss?

Herausfordernd war das Spannungsfeld zwischen den einheitlichen Vorgaben des Kantons und den Ansprüchen an eine zeitgemässe Magazingestaltung. Visuelle Sprachen müssen vielfältig und flexibel sein, um Inhalte authentisch und verständlich zu kommunizieren. Ich glaube, dass wir es dank enger Zusammenarbeit von Cavelti, Kernbrand und der Staatskanzlei geschafft haben, die Grundelemente des kantonalen Erscheinungsbildes gezielt zu einer stimmigen Gestaltung weiterzuentwickeln.

Die Kantonsverwaltung ist sehr heterogen. Wie kann man dieser Vielfalt mit der Gestaltung gerecht werden?

Gäbe es einen einheitlichen Geschmack, wäre unsere Arbeit ein Leichtes. Allen kann man es nie recht machen. Das ist auch nicht unser Anspruch. Ich finde es vor allem wichtig, dass die Gestaltung nicht ein Selbstzweck ist, sondern Träger der Inhalte aus den Departementen.

Wie kannst du als Gestalter das Lesen erleichtern und attraktiver machen?

Legt man Wert auf saubere Typografie, starke Bilder, durchgehende Orientierung und gibt man den Inhalten genügend Weissraum zur Entfaltung, lässt sich einiges herausholen. Ich arbeite nach dem Designleitfaden «Form follows function» – die Form folgt der Funktion.