12:30
Wir treffen uns im Studio im Regierungsgebäude und besprechen die heutige Produktion. Unser Team, das sind Philip Gadze, Mitarbeiter Multimedia, Kim Schaller, Mediamatikerin im Migrationsamt, und ich, Raouf Selmi, Leiter des Teams. Heute Abend steht eine Produktion für das Amt für Militär und Zivilschutz an. Die Sendung startet Punkt 19.30 Uhr und kann zu Hause live via Stream mitverfolgt werden. Es geht um eine Infoveranstaltung speziell für junge Frauen, die Interesse haben, Militärdienst zu leisten. Wir stellen die Technik bereit, sind für die Ausstrahlung zuständig, spielen Videos ein – unsere Gäste stehen vor der Kamera und moderieren die Sendung.
Eine Produktion im Studio ist immer etwas Spezielles. Wir haben zwar alles da, was es braucht, wir müssen aber das Setting jedes Mal den Anforderungen der Sendung anpassen. Dazu gehören beispielsweise individuelle Grafiken, die wir erstellen. Wir treffen uns jeweils im Vorfeld mit den Auftraggebern, nehmen die Wünsche entgegen und besprechen den groben Sendungsablauf.
15:00
Jetzt bereiten wir das Studio vor. Wir starten die Geräte und überprüfen sämtliche Hardwarekomponenten auf ihre Funktion. Zu meinen Aufgaben gehört heute zum Beispiel die Kontrolle, ob die Signale ohne Verzögerung am richtigen Ort ankommen. Philip und Kim richten das Licht ein. «Für den richtigen Weisswert im Bild ist es wichtig, dass die Farbtemperatur des Lichts bei jeder Lampe identisch ist», sagt Philip, «sonst gibt es Mischlicht, und das wirkt sich auf die Farben der Kameras aus.»
17:00
Die Gäste, die durch die Sendung führen, treffen im Studio ein. Es sind drei Frauen vom Amt für Militär und Zivilschutz. Sie tragen Uniform. Nach der Begrüssung und einer kurzen Besprechung des Ablaufs geht die Arbeit am Studio weiter. Philip stellt jetzt die Kameras ein und gleicht die Farben ab. Wenn die Farben nicht stimmen, kann das für die Zuschauenden verwirrend sein, vor allem, wenn mehr als eine Kamera in Gebrauch ist. Die drei Frauen vom Amt für Militär und Zivilschutz machen sich unterdessen für die Sendung bereit und haben noch Zeit, etwas Kleines zu essen.
19:00
Kurz vor der Sendung hilft Kim unseren Gästen, die Mikrofone an den Kleidern anzubringen. «Der Ton ist
für das Publikum zu Hause mindestens so wichtig wie das Bild», sagt sie, «schlechter Ton kann dazu führen,
dass sich die Zuschauenden entnervt aus der Sendung ausloggen.» Gerade bei Livestreams wie Medienorientierungen oder wichtigen Infoveranstaltungen buchen wir deshalb oft eine externe Tontechnikerin oder einen externen Tontechniker.
19:00
Die ersten Teilnehmenden zu Hause am PC loggen sich im Livestream ein. Noch zeigt der Stream erst das Titelbild, die Tonspur der Mikrofone im Studio ist noch stumm. Es geht Punkt 19.30 Uhr los. Zu Beginn senden wir ein Einführungsvideo mitsamt einer Grussbotschaft eines ranghohen Offiziers. Die Gastgeberinnen im Studio werfen nochmals einen Blick in den Spiegel, nehmen einen Schluck Wasser und nehmen ihre Plätze im Studio ein. Philip steht hinter der Kamera und bereitet die erste Einstellung vor.
Ich gebe das Zeichen, dann sind die drei Frauen live im Bild, die Infoveranstaltung beginnt – scharf beobachtet von Kim: Sie überwacht die Protagonistinnen und lenkt die ferngesteuerte Kamera an der Deckenkonstruktion. Alles läuft glatt, wir sind sehr zufrieden.