Sabrina Bigger, Fachstelle Gemeinden beim Amt für Gesundheitsvorsorge, Gesundheitsdepartement
Ich hatte das Glück, meine Schulzeit bei Ursula Rutschmann zu starten. Ihr Ansatz war, jedes Kind möglichst individuell zu fördern. Wir hatten Aufgabenpläne und durften im eigenen Tempo selbstständig arbeiten und lernen – genau mein Ding! Wer schneller fertig war, konnte wählen: Weitere Aufgaben oder lesen? Ich wurde zum Bücherwurm und die Lesenächte waren mein absolutes Highlight. Ich bin überzeugt: Diese Zeit hat meinen ganzen Werdegang positiv beeinflusst. Wenn ich zurückdenke, muss ich schmunzeln: Ich fand den Unterricht so toll, dass ich nicht verstand, warum es Schulferien gibt.
Evelyn Jeger, Mitarbeiterin Kommunikation, Bau- und Umweltdepartement
Während meines Studiums war Arnd Beise der Professor für Literatur. Literaturprofessor:innen tendieren dazu, grosse theoretische Konstrukte anzuwenden, um einen Text zu interpretieren. Herr Beise hingegen ermutigte die Studierenden dazu, das zu analysieren, was vor ihren Augen ist. Also den Text selbst. Dies natürlich auch theoriegeleitet, aber weniger verkopft wie bei anderen. Den Rat, den Fokus auf das zu legen, was man effektiv sieht – nicht was man sich vorstellen kann –, lässt sich meiner Meinung nach auf viele Situationen anwenden, nicht nur auf das Analysieren von literarischen Texten.
Malena Haenni, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bildungsdepartement
Mein Deutschlehrer Jürgen Capitain am Gymnasium in Biel war einer meiner Lieblingslehrer. Mit Freude an Hintergründigem und Surrealem hat er uns durch die deutschsprachige Literatur von den Novellen des 19. Jahrhunderts über Kafka und Beckett bis zu Lichtenbergs Aphorismen und Nachkriegslyrik geführt. Dabei hat er unsere Interpretationen ernst genommen und unsere Neugierde gekitzelt. Besonders gefallen hat mir damals seine Ermunterung: Wir sollten nur ja keine Komplexe wegen unserem «Schweizerhochdeutsch» haben. Die meisten Deutschen – wie er selbst – sprächen schliesslich auch dialektgefärbt.
Thomas Alder, Teamleiter Asylabteilung, Sicherheits- und Justizdepartement
Roman Looser, mein Deutschlehrer während der Zweitwegmatura, der sich selber auf seiner «Lehrer-Homepage » als «privat ein ziemlich unbeschriebenes Blatt» bezeichnet, ist mir definitiv als mein Lieblingslehrer in Erinnerung. Viele Deutschlehrer aus dem Germanistikstudium würden Kommaregeln, «unangebrachte» Wortwahl oder Schreibfehler korrigieren und damit die Freude am Schreiben in der deutschen Sprache nehmen. Roman tat dies nie. Nein, er förderte den Mut und motivierte zu sprachlichen Wagnissen, was hilft, selbstbewusst(er) zu schreiben. Genau dazu inspirierte Roman auch die Musikerin Joya Marleen, welche «ausbildungsmässig» denselben Weg ging.
Patrick Scholl, Fachspezialist, Versicherungs- und Riskmanagement,
Finanzdepartement
Mein «Lieblingslehrer» war wohl mein Mathematiklehrer Roland Liebing in der Sekundarschule – trotz meiner Aversion gegen dieses Schulfach. Stellvertretend für seine Art folgendes Beispiel: Jeweils zu Semesterende mussten wir unsere Mathematikbücher zurückgeben. Meines war total zerfleddert, weil ich es – wütend darüber, dass ich eine Mathematik-Aufgabe nicht lösen konnte – an die Wand geworfen hatte. Entgegen meinen Befürchtungen schalt mein Lehrer mich aber nicht, sondern kugelte sich vor Lachen ob meiner Erklärung für den Zustand des Buches. Er ist mir damit bis heute ein Beispiel, gelassen – nach Möglichkeit sogar mit einer Prise Humor – auf unerwartete Ereignisse zu reagieren.