Wir leben in Zeiten, in welcher der Zusammenhalt eine grosse Rolle spielt. Während Corona langsam in Vergessenheit gerät und damit ein Problem weniger existiert, kämpfen jetzt Menschen im Osten um jeden Tag.
Die Ukraine steht leider andauernd unter Beschuss von Russland. Die einfache Bevölkerung lebt ständig in Angst, eine Angst, welche ohne Zweifel auch ihre Zukunft prägen wird. Getrennte Familien fliehen über die Grenzen ihres geliebten Landes und suchen Schutz in den Nachbarländern. Offenheit, Humanität und Hilfe empfangen die Kriegsflüchtlinge in Ländern wie Polen, Rumänien und Ungarn.
«Solidarität und Zusammenhalt sind wirklich wichtig.»
Diese Situation hat meiner polnischen Familie und mir den langersehnten, friedlichen Urlaub in unserer Heimat zu einem speziellen Erlebnis gemacht, an das wir uns für den Rest unseres Lebens erinnern werden. Die Flüchtlingswelle, die Polen getroffen hat, wirkte sich sogar auf meine Heimatstadt Stettin – im Nordwesten des Landes – aus. Überall in der Stadt ist die ukrainische Sprache zu hören und überall sieht man viele bekümmerte Gesichter. Für die Neuankommenden hat die Stadt einen ganzen Bahnhofkorridor in ein gemütliches Ruheplätzchen umgewandelt. Dort erhalten unsere östlichen Freunde alles Nötige, das ihnen fehlt – warme Mahlzeiten, medizinische Versorgung, Kleider und vor allem Sicherheit und Friedlichkeit. Die fröhlichen Kinder im schlichten Kinderspielraum waren dabei das, was mich emotional am meisten berührt hat.
Dem Weltgeschehen so nahe zu sein und die Betroffenen unmittelbar neben mir zu haben, hat mich auf viele Gedanken gebracht. Mir wurde bewusst, wie bedeutend Solidarität und Zusammenhalt wirklich sind – nicht nur in Krisenzeiten, auch im Alltag. Für andere da zu sein, wenn sie eine helfende Hand brauchen, zahlt sich aus. Zusammen kann man Grosses leisten, das darf nie vergessen gehen.