Socken weg und kurze Hosen an? Volltreffer oder voll daneben?

Nachgefragt

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Die Bullenhitze im Büro kann ganz schön fertigmachen. Sind Tenue-Erleichterungen ok? Wollen wir die Zehen unserer Kolleginnen und Kollegen sehen? Wir haben nachgefragt.   

Für mich: Volltreffer. Als “Gfrörli” freue ich mich schon im Winter auf die heissen Sommermonate, die ich gerne mit der entsprechenden Kleidung zelebriere. Sandalen, bunter Nagellack, Röcke und kürzere Hosen bringen für mich etwas Sommerstimmung ins Büro. Angst vor fehlender Professionalität aufgrund meiner Sommergarderobe habe ich nicht. Schliesslich bleibt mir dank der grossen Auswahl an stilvoller Sommerkleidung nicht bloss die Wahl zwischen Hot Pants oder Strickpullover. Und: Den oft zitierten «kühlen Kopf in stressigen Situationen» kann ich im luftigen Sommerkleid auch besser bewahren.   

Olivia Meier, Fachperson Kommunikation, Staatskanzlei

Die heissen Temperaturen im Sommer bringen uns nicht nur ins Schwitzen, sondern auch ins Grübeln. Je höher die Temperaturen, desto schwieriger die richtige Kleiderwahl. Ausser man hat eine einheitliche Berufskleidung wie wir Schiffsexperten. Mit der Kleidervorschrift erübrigt sich die hitzige Dresscode-Diskussion. Kurze Hosen und keine Socken im Büro sind für uns keine Option. Teilweise arbeitet man mit Kunden am Schalter und diese sollen keinen schlechten Eindruck bekommen. Für seepolizeiliche Aufgaben würden kurze Hosen sehr begrüsst. Schuhe sollten jedoch aus Sicherheitsgründen getragen werden.

Christian Akermann, Roman Balmer, Stefan Urwyler; Schiffsexperten, Sicherheits- und Justizdepartement

«Zeigt her eure Füsse – ich zeige lieber meine Schuh.» Nicht nur weil mir meine Partnerin schöne Büroschuhe geschustert hat, finde ich, dass ich mit Schuhen den besseren Eindruck mache, als wenn ich meine baren Füsse zeigen würde. Mir hilft eine Kleiderordnung auch, um in den Arbeitsmodus zu kommen. Das bedeutet, dass ich mich im Büro in langen Hosen wohler fühle als mit kurzen Shorts. Kurz werden dafür die Arme meiner Hemden, sobald es wärmer wird. Modisch sei dies ein No-Go, höre ich immer wieder. Doch wer weiss: Vielleicht zeigt sich demnächst ein Promi mit einem Kurzarmhemd und ich liege auf einmal voll im Trend.

Marco Paganoni, Fachperson Kommunikation, Bau- und Umweltdepartement

Volltreffer! Persönlich bin ich der Meinung, dass es auch bei hohen Temperaturen wichtig ist, den Stil zu wahren. Frei nach dem Motto: Kleider machen Leute! Um angemessen gekleidet zu sein, braucht es gesunden Menschenverstand sowie das Gespür dafür, welche Kleidung in welcher Situation angebracht ist. Die Kleiderordnung ist mittlerweile in vielen Unternehmen liberaler geworden, gepflegte Füsse in offenen Schuhen sind kein Tabu mehr. Viel nackte Haut sowie tiefe Einblicke sind für die Freizeit reserviert. Somit steht einer «Tenue-Erleichterung» nichts im Weg, der Sommer kann kommen und genossen werden.

Susanne Schilling, HR-Fachfrau, Volkswirtschaftsdepartement

Die Mitarbeitenden sind für mich die Visitenkarte des Kantons, entsprechend angemessen sollte der Auftritt nach aussen sein – am Schalter beziehungsweise im Publikumsverkehr. Der Kleidungsstil drückt immer auch den gegenseitigen Respekt in der täglichen Zusammenarbeit aus. Im Back-office darf die Kleidung legerer sein, an heissen Tagen im Sommer, insbesondere während der Schulferienzeit mit eher reduziertem Betrieb, muss leichte Bekleidung (kurze Hosen, modische, luftige Fussbekleidung) erlaubt sein, nicht zuletzt aus Gründen der Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden.

Gregor Sinkovec, Generalsekretär-Stellvertreter und Leiter Dienst für Personelles und Finanzen, Gesundheitsdepartement