Hand-Werk mit dem Pfalzbrief

Die Mitarbeitenden ins Zentrum stellen

Text: Carole Zwahlen, Mitarbeiterin Kommunikation, Staatskanzlei | Fotos: SK KOM

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Viermal im Jahr kommt Post aus der Pfalz. Die Personalzeitschrift Pfalzbrief ist das Sprachrohr der kantonalen Verwaltung. Mitarbeitende kommen zu Wort, Personalthemen werden vorgestellt und Hintergründe beleuchtet. Die Vielfalt des Kantons soll im Magazin zum Ausdruck kommen. Die Redaktionskommission des Pfalzbriefs besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus allen Departementen und ist jeweils rund zwei Monate mit einer Ausgabe beschäftigt, bis diese in den Briefkästen landet.

22. Januar 2020: Redaktionssitzung

Der Pfalzbrief-Zyklus beginnt immer um 10 Uhr an einem Mittwochmorgen. Die elf Mitglieder der Redaktionskommission treffen sich zu einer rund zweistündigen Sitzung, um die kommende Ausgabe zu planen. Das Schwerpunktthema für die Ausgabe wurde an der letzten Sitzung beschlossen. Rund vier Wochen vor der Redaktionssitzung verschickt Sabrina Rohner, Mitarbeiterin Kommunikation in der Staatskanzlei und Leiterin der Redaktionskommission, eine Themenumfrage mit dem Schwerpunktthema und Ideen für die Ausgabe. Die Mitglieder der Redaktionskommission beginnen dann, in ihren Departementen nach möglichen Themen zu suchen. Sabrina Rohner eröffnet jede Redaktionssitzung mit einer Blattkritik der letzten Ausgabe. «Habt ihr aus den Ämtern Feedback erhalten?», fragt sie in die Runde. «Was ist gelungen, was können wir in der nächsten Ausgabe verbessern?»

Marco Paganoni vertritt das Baudepartement an der Pfalzbrief-Sitzung. Ihn erinnert die Redaktionssitzung manchmal an einen Basar: «Es wird mit Themen gehandelt und verhandelt und ich versuche, mein Angebot unter die Leute zu bringen.» Bei der Themenauswahl kommt es oft zu angeregten Diskussionen, denn nicht jedes Thema eignet sich für die Personalzeitschrift. In den Ämtern verstecken sich viele Geschichten über erfolgreiche Projekte, spannende Hobbys und neue Entwicklungen. Doch um es in den Pfalzbrief zu schaffen, muss ein Thema einen starken Bezug zu den Mitarbeitenden haben, spannend sein und sollte möglichst viele Mitarbeitende betreffen.

29. Januar 2020: Redaktionelle Arbeit

In den vier Wochen nach der Redaktionssitzung entstehen die Porträts, Interviews und Reportagen für die Personalzeitschrift. Die Mitglieder der Redaktionskommission setzen sich selbst hinter die Tastatur oder geben den Schreibauftrag weiter, zum Beispiel an eine Fachperson aus einem Amt. In dieser Zeit nimmt der Pfalzbrief bei der Redaktionsleitung einen grossen Teil des Arbeitsalltags in Anspruch. Bei Sabrina Rohner laufen die Fäden zusammen. Sie erteilt Aufträge an Autorinnen und Autoren, bespricht mit ihnen, was die Beiträge aussagen müssen, hilft beim Aufbau der Texte und instruiert externe Fotografinnen und Fotografen. Zusätzlich verfasst sie auch selber Texte für den Pfalzbrief und verantwortet den Zeitplan.

Markus Wehrli von der Dienststelle Kommunikation nimmt für die kommende Ausgabe die Interview-Rubrik «Ausgefragt» in Angriff. Seine langjährige journalistische Erfahrung kommt ihm dabei zugute, denn ein spannendes Interview zu verfassen, braucht Übung und Konzentration. «Vorbereitung ist das A und O», sagt Markus Wehrli. Die Recherchen im Voraus nehmen meist mehr Zeit in Anspruch als das Schreiben selber. Markus Wehrli verbringt die Zeit vor dem Gespräch also damit, Informationen über seine Gesprächspartnerin Andrea Schöb, Präsidentin der Personalverbändekonferenz St.Gallen (PVK), zu sammeln und passende Fragen zu formulieren.

Markus Wehrli, Mitarbeiter Kommunikation, im Gespräch mit Andrea Schöb für die Rubrik «Ausgefragt».

19. Februar 2020: Redaktionsschluss und Redigieren

Rund vier Wochen dauert es von der Redaktionssitzung bis zum Redaktionsschluss. Am Stichtag, 19. Februar, treffen alle Texte, Bilder und Grafiken bei der Redaktionsleitung ein. Meist erreichen die Texte erst am Redaktionsschluss die Dienststelle Kommunikation, und da der Tag theoretisch bis Mitternacht dauert, wird die Zeit bis am späten Abend gerne noch genutzt. Nun geht’s ans Überarbeiten der Texte. Das Redigieren nimmt Sabrina Rohner und Carole Zwahlen mehrere Tage in Beschlag. Sie gehen mit Vollgas und Rotstift auf die Texte los. Redigieren heisst nicht nur Kommafehler finden. Satz für Satz muss unter die Lupe genommen werden, bis die Texte logisch aufgebaut, attraktiv und spannend sind. Ein Pfalzbrief-Text soll sowohl informieren als auch unterhalten.

Sabrina Rohner und Carole Zwahlen sind mehrere Tage mit dem Redigieren von Texten beschäftigt.

27. Februar: Layout und Gestaltung

Das Layout für den Pfalzbrief entsteht bei der Agentur Kernbrand in St.Gallen. Gestalter Alexander Raschle ist jeweils auch an den Redaktionssitzungen dabei. So kann er sich bereits während der redaktionellen Phase eine Vorstellung davon machen, wie die Artikel aussehen könnten. Er beginnt den Gestaltungsprozess immer mit einem weissen Blatt. «Ich arbeite mit einer klar definierten Werkzeugkiste an gestalterischen Elementen, aber nicht mit starren Fertiglösungen», so Alexander Raschle. Das Grobkonzept und die Idee für die Ausgabe bespricht er mit seinem Team. Den Satz erarbeitet er gemeinsam mit Polygrafinnen und Polygrafen der Cavelti AG, die den Pfalzbrief produziert. Im Austausch mit der Redaktionsleitung feilt der Gestalter am Pfalzbrief. Wie soll das Schwerpunktthema gestalterisch umgesetzt werden? Wie entsteht der Wiedererkennungswert einer Rubrik? Sobald alle Beteiligten mit dem Produkt zufrieden sind, gibt die Redaktionsleitung am 16. März grünes Licht, in der Fachsprache «Gut zum Druck» genannt. In dieser Phase entscheiden die Dienststelle Kommunikation und die Agentur Kernbrand zudem, wie die Inhalte für die Online-Ausgabe des Pfalzbriefs aufbereitet werden.

Die Gestalterin von Kernbrand, Larissa Ettlin, bringt die Texte und Bilder des Pfalzbriefs in Form.

22. März: Druck und Versand

Gedruckt wird der Pfalzbrief bei der Cavelti AG in Gossau. Die Offset-Druckmaschine der Marke Heidelberg läuft auf Hochtouren: Sie spuckt rund 6000 Pfalzbriefe pro Stunde aus. Die Magazine stapeln sich am Ende der Maschine, bis die Gesamtauflage von rund 10’000 Exemplaren erreicht ist. Frisch ab Presse wird der Pfalzbrief adressiert und verschickt. Kaum landet der aktuelle Pfalzbrief in den Briefkästen, wird in der Staatskanzlei bereits der nächste geplant. Die Redaktionsleitung verschickt die Themenumfrage für die kommende Ausgabe und die Mitglieder der Redaktionskommission suchen nach aktuellen Themen, Interview-Kandidatinnen und Mitarbeitenden mit interessanten Geschichten.