Verzichten ist nicht immer einfach. Wir sind uns gewohnt, viel zu konsumieren, da sich viele Menschen in der Schweiz auch Luxusgüter problemlos leisten können. Während des Corona-Lockdowns beschwerten sich einige, dass ihnen die Freiheit fehlen würde – unter anderem auch beim Konsumieren. Ich empfand das als masslos übertrieben. Es stimmt schon: Beim Lockdown hiess es, dass man besser zu Hause bleiben sollte, aber ich würde das nicht gleich als fehlende Freiheit bezeichnen. Es gab ja einen triftigen Grund, weshalb es zu dieser Aufforderung kam.
Seien wir ehrlich: Im Grunde könnten wir auf vieles verzichten, sei es bei den Lebensmitteln, bei der Technik oder bei der Freizeit. Die Grundbedürfnisse eines Menschen sind ja eigentlich auch leicht zu decken. Schliesslich geht es um die einfachen Dinge wie zum Beispiel Luft und Wasser oder ausreichend Nahrung und ein Obdach. Trotzdem sind bei vielen Menschen auf dieser Welt selbst diese Grundbedürfnisse nicht ausreichend gedeckt – und dies nicht, weil sie gerade eine Diät machen oder weil die Eltern das Handy eingezogen haben, sondern weil es ihnen am Geld fehlt.
Und wir? Wir, die wir alles haben, beklagen uns, wenn wir beispielsweise ein paar Wochen nicht ausgehen können. Dabei haben wir alles, was wir brauchen, und wir haben noch mehr als das. Viele denken: Weshalb sollen wir auf etwas verzichten, wo es doch so viel davon hat? Ich erinnere mich, dass wir in der Schule einmal ein Projekt hatten, Thema «Ein Monat ohne Handy». Ganz ehrlich: Es war halb so schlimm.
Mein Fazit lautet: Es ist nicht schlecht, auch einmal auf etwas zu verzichten. Wer weiss, vielleicht lernt man ja etwas dabei. Oder man sieht zumindest, dass man auch ohne kann.