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Was macht eigentlich…

… Sonia Abun-Nasr, die ehemalige Kantonsbibliothekarin von St.Gallen?

Abun Vor Dem Uni Hauptgebaeude (1)

Im November 2021 habe ich meine Stelle als Kantonsbibliothekarin aufgegeben und bin nach Bern gewechselt, um hier die Universitätsbibliothek zu leiten. Als ich ging, hatte die Kantonsbibliothek St.Gallen zwei Standorte, die Vadiana und die Bibliothek Hauptpost. Ich erinnere mich gut, wie wir mit der Freihandbibliothek im Jahr 2014 die Bibliothek Hauptpost eingerichtet haben. Die Eröffnung war für uns ein wunderbarer Anlass.

Wenn ich daran zurückdenke, merke ich, wie anders es ist, in einer Universitätsbibliothek zu arbeiten. Hier haben wir 19 Standorte, grosse und kleine in neuen und älteren Gebäuden, verteilt auf acht Bibliotheksbereiche. Damit spiegelt die Uni-Bibliothek die immense Vielfalt der Universität wider: die Institute, Fakultäten und anderen Organisationseinheiten, die sich verschiedenen Fächern mit unterschiedlichen Methoden widmen. Sie benötigen Gedrucktes und Digitales, Bücher und Zeitschriften, Datenbanken oder auch Dienstleistungen, die von der Ausleihe bis zu Beratungen für Forschende reichen.

Die Universitätsbibliothek ist aber auch Kantonsbibliothek und beherbergt historische Schriften und Bücher, Kulturgut des Kantons Bern. Vielfalt ist an der Uni-Bibliothek das Prinzip – sie zu bündeln und allen das zu geben, was sie brauchen, eine grosse und schöne Herausforderung. Der Wechsel von St.Gallen nach Bern hat mich in meiner Tätigkeit vorangebracht und mich in eine neue Welt versetzt.

Auch Freundschaften haben mein Mann und ich in den vergangenen Jahren aufbauen können. Wir sind inzwischen in Bern zu Hause.

Es ist bereichernd, die verschiedenen Standorte der Universität und unserer Bibliothek zu besuchen, sich an einem Tag mit einem Historiker auszutauschen, am nächsten mit einer Medizinerin. Es ist bereichernd, von den jungen Menschen hier im Länggassquartier umgeben zu sein, dem Stadtteil, in dem sich die Universität befindet. Es gehört zu den lebendigsten Quartieren, die ich in der Schweiz kennengelernt habe.

Als ich mich in Bern bewarb, wurde ich gefragt, was ich an St.Gallen vermissen würde, wenn ich ginge. Ich antwortete: «Die Menschen, die mir wichtig sind, und die Schönheit der Landschaft.» Man sagte mir, auch hier sei die Landschaft schön, was natürlich wahr ist. Ich liebe den Blick aus manchen Sitzungszimmern der Universitätsgebäude auf die Alpenkulisse, die zu jeder Jahres- und Tageszeit anders aussieht. Auch Freundschaften haben mein Mann und ich in den vergangenen Jahren aufbauen können. Wir sind inzwischen in Bern zu Hause.

Notiert: Sonia Abun-Nasr