Es ist der 25. April 2024 – mitten im Frühling. 100 Handwerker aus den fünf kantonalen Strassenkreisen feiern den ersten «Winter ade»-Anlass im Werkhof Gossau. Gemeinsam verabschieden sie sich vom harten Wintereinsatz und freuen sich auf den anstehenden Sommerbetrieb. Die Stimmung ist ausgelassen. Die Handwerker – allesamt gekleidet in Orange – unterhalten sich angeregt, stossen an und geniessen die gemeinsame Zeit. Besser könnte es nicht sein. Und doch ist etwas speziell an diesem Frühlingstag. Draussen ist die Landschaft weiss – schneeweiss.
Es war, als träfen wir uns alle zu einem Feierabendbier.
Der April macht, was er will …
«Wir hatten das Fest für den 25. April angesagt. Wir waren sicher, dass der Winter dann vorbei ist. Und dann: Einen Tag vor dem Fest fing es nochmals heftig an zu schneien», erzählt Charles Rinderknecht. Er ist kantonaler Strasseninspektor und damit Leiter der fünf Strassenkreisinspektorate, die im Tiefbaumt des Bau- und Umweltdepartements angesiedelt sind. Der Schneefall hatte zur Folge, dass einige Mitarbeiter kurz vor dem «Winter ade»-Anlass ausrücken mussten, um die Strassen vom Schnee zu befreien. Sie hatten Pikettdienst. Alle anderen konnten am Fest teilnehmen. «Etwas ironisch war es dann schon, dass wir einen ‹Winter ade›-Anlass mit Schnee feierten», lacht Rinderknecht.
Auch wenn draussen die Frühlingsstimmung fehlte: Drinnen war die Stimmung umso besser. «Es war, als träfen wir uns alle zu einem Feierabendbier.» Als Verpflegung gab es «3B» – (alkoholfreies) Bier, Bratwurst und Bürli. Für den grösseren Hunger hatte es auch ein Salat- und Dessertbuffet. So kamen sich die Mitarbeiter der verschiedenen Strassenkreisinspektorate an den Buffets näher. «Der Anlass hatte etwas Dynamisches, die Leute unterhielten sich gut. Es war eindrücklich, die ganze Mannschaft an einem Ort versammelt zu sehen. Das habe ich sehr genossen», erzählt der Strasseninspektor.
Von Wertschätzung..
Charles Rinderknecht und seine fünf Strassenkreisinspektoren haben das Fest aus einem ganz bestimmten Grund auf die Beine gestellt: «Wir wollten unsere Handwerker ins Zentrum stellen und ihnen für ihren wertvollen Einsatz während des Winters Danke sagen.» Denn: Der Winterdienst hat es in sich. Die Mitarbeiter müssen rund um die Uhr parat sein.
Kommt Schnee, heisst es: Alles stehen und liegen lassen. Mit dem Pflug geht es dann raus in die Kälte. «Unsere Mitarbeiter machen einen wichtigen Job für die Verfügbarkeit und Sicherheit unserer Kantonsstrassen. Meistens sieht man als Verkehrsteilnehmende die Arbeit nicht, die dahintersteckt. Man geht einfach davon aus, dass die Strassen immer sauber und sicher sind. Dass dies so ist, verdanken wir unseren Mitarbeitern.»
…zum Wir-Gefühl
Das «Winter ade»-Fest sollte aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Keine einfache Aufgabe, wenn man teilweise fast 100 Kilometer voneinander entfernt arbeitet. «Unsere Leute sind im gesamten Kanton verteilt. Wir wollten sie deshalb aus den fünf Strassenkreisinspektoraten locken. Wir wollten ihnen zeigen, dass sie Teil eines Ganzen sind, dass sie dieselben wichtigen Aufgaben erfüllen und dass sie dabei mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Wir wollten zeigen: Wir sind ein Strasseninspektorat», sagt Rinderknecht.
Der Anlass war ein Volltreffer. Gibt es eine Wiederholung? «Ja, wir werden das wieder machen. Die Mitarbeitenden haben den Anlass geschätzt. Aber vielleicht müssen wir den Termin in die Sommermonate packen. Dann feiern wir anstatt eines «Winter ade»-Anlasses wohl eher ein Sommerfest oder gar eine «Winter willkommen»-Fete.
Zur Person
Charles Rinderknecht arbeitet seit 2019 als kantonaler Strasseninspektor. Er ist ausgebildeter Bauingenieur FH mit einem EMBA-Abschluss. Er wohnt in St.Gallen. Seine Freizeit verbringt er gerne in der Natur beim Wandern, Skifahren oder Biken.