Liebe Leserin und lieber Leser

Energiekrise? Blackout im Winter? Ich muss gestehen: Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal von solchen Szenarien hörte, glaubte ich an einen schlechten Scherz der Atomlobby. Wie auch immer dieser Winter enden wird, ob wir nun frieren müssen oder nicht, eine Lektion haben wir bereits gelernt: Wir sind verletzlich. Vieles, das wir bislang als selbstverständlich betrachtet haben, präsentiert sich plötzlich als brüchig. Anlass für uns, das Thema Verletzlichkeit zum Schwerpunkt dieses Pfalzbriefes zu machen.

Wir sind in vielerlei Hinsicht verletzlich, auch bei der Arbeit. Denken Sie an die IT-Systeme in der Verwaltung, unsere digitale Lebensader, die wir gut gegen Hackerinnen und Hacker schützen müssen. Oder denken Sie an die Corona-Pandemie, die auch die Verwaltung herausforderte, oder an die Rückkehr des Wolfes, die uns bei der Alpbewirtschaftung vor eine schwierige Situation stellt.

Diese Dinge beschäftigen uns. In einem Interview spricht Jörg Köhler, der «Krisenmanager» des Kantons, über seine Erfahrungen und die eigene Krisenbewältigung in der Kaskade von Corona, Trockenheit, Flüchtlingskrise und Mangellage. Oder lesen Sie, weshalb der Kanton St. Gallen Hackerinnen und Hacker einlädt, um seine Software bei Wahlen und Abstimmungen zu testen. Im Gespräch mit Dominik Thiel, dem Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei, erfahren Sie, wie ihn die Rückkehr des Wolfes herausfordert. Er braucht einen starken Rücken, denn geht es um den Wolf, müsse er als Sündenbock hinhalten. Thiel wird von beiden Seiten der Wolfslobby, von den Wolfsschützern und Wolfsgegnern gleichermassen angefeindet – inklusive Morddrohungen.

Viel Spass beim Lesen!