Seien es Wasserschäden oder Autounfälle, sei es ein Medizinalhaftpflichtfall am Spital: Tritt ein Schadensereignis ein, kommt das Versicherungs- und Riskmanagement (VRM) des Kantons zum Zug. Das VRM ist dem Generalsekretariat des Finanzdepartementes zugeordnet, funktioniert wie eine interne Versicherungsgesellschaft und ist als solche für fast alle möglichen Schadensfälle zuständig. «Die Staatsverwaltung bildet dabei zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten wie beispielsweise der Pädagogischen Hochschule eine Risikogemeinschaft, in welcher die Risiken gemeinsam getragen und versichert werden», erklärt VRM-Leiter Christian Grünenfelder den Mechanismus. Die Risikopotenziale und damit auch die Versicherungsleistungen sind so vielfältig wie der Kanton und umfassen Sach-, Personen- und Vermögensschäden. Der Bewirtschaftung dieser Risikopalette liegt eine Risikofinanzierungsstrategie zugrunde. «Viele Risiken werden von der Risikogemeinschaft gemeinsam und selber getragen. Unberechenbare Risiken oder solche mit hohem Schadenspotenzial übertragen wir einer externen Versicherungsgesellschaft», sagt Grünenfelder. Der Vorteil des VRM als «interne Versicherungsgesellschaft» liegt darin, dass die Risiken an eine zentrale Stelle überwälzt und dank der Risikogemeinschaft geringe bis mittlere Risiken selber getragen werden.

Treten zum Beispiel mit Bauvorhaben neue Risiken auf, prüft das VRM die Zuweisung an die Eigen- oder Fremdfinanzierung. Ob eigenfinanziert oder fremdfinanziert, ist für die Departemente und Dienststellen nicht von Belang. Zu den versicherten Risiken gehören nicht nur Fälle innerhalb der Verwaltung, sondern auch die Risiken, die externen Dritten im Rahmen der Leistungserbringung zugefügt werden können. «Diese sogenannten Haftpflichtschäden können sowohl Sachwerte oder Vermögen treffen als auch Personen selbst, etwa wenn bei Behandlungen an einem Spital Fehler passiert sind», sagt Christian Grünenfelder.
Unser Risikomanagement dient auch der Schadenprävention.
Das VRM bearbeitet sämtliche Schadensereignisse, teils in Eigenregie, teils in Zusammenarbeit mit den Versicherern. «Wenn komplexe Sachverhalte zu klären sind, ziehen wir auch externe Experten bei», führt Grünenfelder aus. «Unser Ziel ist es, den Departementen und Dienststellen einen umfassenden spezialisierten Service anbieten zu können.» Gratis ist das nicht. Wie eine Versicherungsgesellschaft erhebt das VRM interne Prämien, welche der Finanzierung der Eigen- und Fremdversicherung dienen.Dank der internen Schadenregulierung entsteht umfangreiches statistisches Material, welches als Entscheidungsgrundlage für die Risikofinanzierungsstrategie hinzugezogen wird. Die Erkenntnisse aus diesen Daten zeigen auf, weshalb Schäden überhaupt entstehen. «Wir können
das unmittelbar für die Risikobewirtschaftung nutzen, sei es als Präventionsmassnahmen bei neuen Risiken oder als Folgeschritte nach Schadensereignissen», sagt Christian Grünenfelder. Risikomanagement bedeutet damit zunächst die Sensibilisierung für Risiken, diese können so vermieden oder reduziert werden. «Nicht zuletzt ist die vom VRM angebotene Dienstleistung ein vielfach geschätzter Service für die Departemente und Dienststellen», sagt Christian Grünenfelder.
Das VRM-Team
Christian Grünenfelder, Leiter VRM
Helena Nef, Fachspezialistin
Patrick Scholl, Fachspezialist
Simone Schmucki, Leiterin Medizinalhaftpflicht
Nicole Gönitzer, Medizinalhaftpflicht