Auf der sicheren Seite

Patrick Scholl, Fachspezialist Versicherungs- und Riskmanagement, Finanzdepartement

Auf der sicheren Seite

Patrick Scholl, Fachspezialist Versicherungs- und Riskmanagement, Finanzdepartement
Wo gehobelt wird, da fliegen Späne … und manchmal geht dabei auch etwas kaputt. Für solche Schadensfälle in der Verwaltung ist das Versicherungs- und Riskmanagement des Kantons zuständig, eine Art «Hausversicherung» der Verwaltung. Ein Portrait einer kleinen, aber wichtigen Dienststelle.

Seien es Wasserschäden oder Autounfälle, sei es ein Medizinalhaftpflichtfall am Spital: Tritt ein Schadensereignis ein, kommt das Versicherungs- und Riskmanagement (VRM) des Kantons zum Zug. Das VRM ist dem Generalsekretariat des Finanzdepartementes zugeordnet, funktioniert wie eine interne Versicherungs­gesellschaft und ist als solche für fast alle möglichen Schadensfälle zuständig. «Die Staatsverwaltung bildet dabei zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Anstal­ten wie beispielsweise der Pädagogischen Hochschule eine Risikogemeinschaft, in welcher die Risiken gemein­sam getragen und versichert werden», erklärt VRM-Leiter Christian Grünenfelder den Mechanismus. Die Risikopotenziale und damit auch die Versicherungsleistungen sind so vielfältig wie der Kanton und umfas­sen Sach-, Personen- und Vermögensschäden. Der Bewirtschaftung dieser Risikopalette liegt eine Risikofinanzierungsstrategie zugrunde. «Viele Risiken werden von der Risikogemeinschaft gemeinsam und selber getragen. Unberechenbare Risiken oder solche mit hohem Schadenspotenzial übertragen wir einer externen Versicherungsgesellschaft», sagt Grünenfelder. Der Vorteil des VRM als «interne Versicherungsgesellschaft» liegt darin, dass die Risiken an eine zentrale Stelle überwälzt und dank der Risikogemeinschaft geringe bis mittlere Risiken selber getragen werden.

Treten zum Beispiel mit Bauvorhaben neue Risiken auf, prüft das VRM die Zuweisung an die Eigen- oder Fremdfinanzierung. Ob eigenfinanziert oder fremdfinanziert, ist für die Departemente und Dienststellen nicht von Belang. Zu den versicherten Risiken gehören nicht nur Fälle innerhalb der Verwaltung, sondern auch die Risiken, die externen Dritten im Rahmen der Leistungserbringung zugefügt werden können. «Diese sogenannten Haftpflichtschäden können sowohl Sachwerte oder Vermögen treffen als auch Personen selbst, etwa wenn bei Behandlungen an einem Spital Fehler passiert sind», sagt Christian Grünenfelder.

Unser Risikomanagement dient auch der Schadenprävention.

Das VRM bearbeitet sämtliche Schadensereignisse, teils in Eigenregie, teils in Zusammenarbeit mit den Versicherern. «Wenn komplexe Sachverhalte zu klären sind, ziehen wir auch externe Experten bei», führt Grünenfelder aus. «Unser Ziel ist es, den Departementen und Dienststellen einen umfassenden spezialisierten Service anbieten zu können.» Gratis ist das nicht. Wie eine Versicherungsgesellschaft erhebt das VRM interne Prämien, welche der Finanzierung der Eigen- und Fremdversicherung dienen.Dank der internen Schadenregulierung entsteht umfang­reiches statistisches Material, welches als Entscheidungs­grundlage für die Risikofinanzierungsstrategie hinzuge­zogen wird. Die Erkenntnisse aus diesen Daten zeigen auf, weshalb Schäden überhaupt entstehen. «Wir können

das unmittelbar für die Risikobewirtschaftung nutzen, sei es als Präventionsmassnahmen bei neuen Risiken oder als Folgeschritte nach Schadensereignissen», sagt Christian Grünenfelder. Risikomanagement bedeutet damit zunächst die Sensibilisierung für Risiken, diese können so vermieden oder reduziert werden. «Nicht zuletzt ist die vom VRM angebotene Dienstleistung ein vielfach geschätzter Service für die Departemente und Dienststellen», sagt Christian Grünenfelder. 

Das VRM-Team

Christian Grünenfelder, Leiter VRM

Helena Nef, Fachspezialistin

Patrick Scholl, Fachspezialist

Simone Schmucki, Leiterin Medizinalhaftpflicht

Nicole Gönitzer, Medizinalhaftpflicht